Pfingstlager der Dortmunder Stämme: Neues aus Mittelerde
Die Trilogie „Herr der Ringe“ von J.R.R. Tolkien erzählt von einem Ring, der seinen Träger beherrscht und deshalb zerstört werden muss. Um diese Geschichte rankte sich das diesjährige Pfingstlager der Stämme Paul-Gerhardt und Eichlinghofen aus dem Gau Dortmund. Die Entscheidung nicht zum Landespfingstlager zu fahren war bei der Jahresplanung gefallen. Das bedeutete viel mehr Arbeit bei der Vorbereitung, aber es hat sich gelohnt. Die Burg Husen ist für uns gut zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar, daher bekam sie diesmal den Vorzug vor unserem Standardplatz im Sauerland. Unsere Sippen sind nun schon einige Jahre dabei und konnten so gut ihre Eigenständigkeit beweisen. Alleine zum Platz wandern, sich auf ein Thema eigenständig vorbereiten und den anderen zeigen, was sie alles können. Jeder der fünf Sippen wurde ein Volk zugelost und so konnten die Elben, die stolzen Ritter, die Reiter, die listigen Hobbits und die mutigen Zwerge sich zwei Monate lang auf ihre Rolle vorbereiten. Die Elben nähten sich Umhänge und bastelten Schmuck, die Reiter wählten dunkle, lange Mäntel, die Zwergen ließen sich Bärte aus Fell wachsen und bauten sich Kampfhämmer und Helme. Schon bei der Vorstellungsrunde war klar, dass Sauron gegen uns 45 keinen leichten Stand haben würde. Der Zauberer Gandalf mit weißem Bart und hohem Hut erklärte die Tücken des Ringes und der Umgebung. Auf der nahen Bahnlinie rasten Feuerdrachen vorbei und vermeintlich harmlose Spaziergänger könnten auch Orks sein, daher galt es, sich von beiden Gefahren fernzuhalten. Am Samstag teilten wir uns auf. Eine Gruppe startete mit sieben Canadiern auf der Ruhr um das Gelände zu erkunden und der andere Teil ging zu den Minen von Moria: An der benachbarten Hohensyburg wurde seit dem 17. Jahrhundert Kohle abgebaut und diese Schächte konnten wir unter sehr fachkundiger Anleitung befahren. Die Gänge sind teilweise nur 40 cm hoch und in drei Gruppen konnten wir tatsächlich einige Tüten Kohle abbauen, mussten aber dafür auch mehrere Wagen mit Geröll nach draussen bringen. Zwerge und Hobbits waren in ihrem Element. Nach drei Stunden waren alle Bergleute verschwitzt, hundemüde und pechschwarz. Die Bootsfahrer hatten eher einen Sonnenbrand und Reiter und Ritter klagten über die ungewohnten Bewegungen. Nach dem Rückweg bekamen alle Gruppen die Aufgabe, aus gleichen Zutaten etwas zu kochen – mit fünf durchweg leckeren Ergebnissen. Am Sonntag besuchten wir die Kirche St. Peter, das vermutlich älteste Bauwerk Dortmunds aus dem 11. Jahrhundert, welches viele von uns nicht kannten. Nach dem Gottesdienst gab es noch eine Kurzführung von Jens und wir durften in den wunderschönen Turm. Bei sommerlichen Temperaturen wurden dann die Gruppen zu einem Geländespiel losgeschickt, um Aufgaben zu lösen, welche in der jeweiligen Schrift ihres Volkes geschrieben waren. Nur alle Texte gemeinsam führten zum Ziel: Fünf Kuchen in Ringform, die schnell gemeinsam zerstört wurden. Damit ist der Fluch des Ringes auf ewig gebannt. Jedes Volk begann nun einen Beitrag zum Festessen vorzubereiten: Apfelcrepes, Käsespätzle, Obstspieße mit Schokolade, Pfannkuchen, Chili con carne, Fladen mit verschiedenen Füllungen, Fallaffeltaschen und Nudelsalat mit Tomaten und Mozzarella – rundweg war alles sehr lecker, liebevoll zubereitet und fast ohne die Hilfe der Sippenführer auf Kochern zubereitet. Danach brachte dann jede Gruppe noch ein Lied oder einen Sketch zum Vortrag, bevor wir uns alle in der Jurte einfanden. Der Montag diente nach all diesen Eindrücken nur noch zum Ausruhen und für die Wanderung nach Hause – zum Glück rechtzeitig vor dem großen Unwetter am Abend. Fazit: Die Hohensyburg hat viel interessantere Spielideen als Roulette und Black Jack im dortigen Casino zu bieten. Ärger mit Orks hatten wir zum Glück auch nicht, aber die Feuerdrachen mit den Güterwagen haben schon gestört. Bericht: rom