In der Pfadfinder*innenarbeit sind drei inhaltliche Säulen wichtig:
- Pfadfinderische Pädagogik
- Die Arbeit in Altersstufen
- Die typischen Aktivitäten von Pfadfinder*innen
Pfadfinderische Pädagogik
Die Pfadfinder*innenbewegung versteht sich als Erziehungsbewegung und hat daher ein eigenes pädagogisches Selbstverständnis entwickelt.
Das pfadfinderische Ziel
Robert Baden-Powell, der englische Gründer der Pfadfinder*innenbewegung, formulierte das Ziel wie folgt: Scouting is „a voluntary non-political educational movement for young people, open to all without distinction of origin, race, or creed, in accordance with the purpose, principles and method conceived by the Founder“.
„Pfadfinden ist eine ehrenamtliche, unpolitische, pädagogische Bewegung für junge Menschen. Diese Bewegung soll offen sein für alle Nationalitäten und Kulturkreise, die das Ziel, die Prinzipien und die Methoden der Pfadfinderei für sich übernehmen wollen.“ Diese Prinzipen und Methoden werden im Folgenden näher erläutert.
Die 7 Prinzipien
1. Learning by doing:
Übersetzt heißt dies „Lernen durch Tun“ und bedeutet, dass wir etwas viel schneller lernen können, wenn wir es selber ausprobieren, als wenn wir etwas nur erklärt bekommen. Pfadfinder*innen halten sich, wann immer möglich, an dieses Prinzip. Begreifen und Erfahren erhalten bei uns eine ganz neue Bedeutung.
2. Führung im Dialog:
Die Gruppenleitungen im VCP folgen diesem Prinzip. Wann immer es möglich ist, werden die Gruppenmitglieder in die Entscheidungen die Gruppe betreffend eingebunden. Dies gewährleistet, dass von der Kinderstufe an jedes Gruppenmitglied demokratisch an der Entscheidungsfindung der Gruppe beteiligt ist.
3. Mitverantwortung des Einzelnen:
Pfadfinder*innen sind für das Gelingen ihrer Aktivitäten selbst verantwortlich und tragen aktiv dazu bei. Schritt für Schritt werden junge Pfadfinder*innen daran gewöhnt, Verantwortung zu übernehmen. Dabei soll niemand ganz alleine die Verantwortung für die Entwicklung einer Gruppe tragen. Pfadfinden ist ein „Gemeinschaftsprojekt“, in dem sich alle nach ihren Möglichkeiten einbringen und Teamwork nicht nur ein Begriff bleibt, sondern ein Teil des Selbstverständnisses wird.
4. Schau auf das Kind:
Durch dieses Prinzip wird das einzelne Mitglied der Gruppe in den Mittelpunkt gestellt. Pfadfinder*innen ist das einzelne Mitglied sehr wichtig und darf nicht in der Gruppe untergehen. Damit ist der oder die Gruppenleiter/in aufgefordert, immer jedes Mitglied in der Gruppe zu berücksichtigen oder zumindest mitbedacht zu haben. Pfadfinderarbeit heißt, sich nach den Bedürfnissen der Kinder zu richten.
5. Die kleine Gruppe:
Unsere Gruppen bestehen aus acht bis zwölf ungefähr gleichaltrigen Pfadfinder*innen. Die Angebote für die Gruppe werden von der Altersstufe der Mitglieder bestimmt. Die Gruppen bleiben idealerweise über die gesamte Pfadfinderzeit zusammen. Die kleine Gruppe bedeutet Sicherheit und Freiheit zugleich. Erlebnisse werden mit der Gruppe gemacht. Mit jedem Treffen, Lager und jeder Fahrt wächst die Gruppe mehr und mehr zusammen.
6. Fahrt und Lager:
Pfadfinder*innen sind oft und gern draußen. Deshalb veranstalten wir häufig Zeltlager und gehen, wann immer es möglich ist, auf Fahrt. Durch das ursprüngliche Leben auf Lager und Fahrten wird das Leben in der Gemeinschaft noch wichtiger. Pfadfinder*innen stellen sich hierbei neuen Herausforderungen und erweitern ihren Horizont, indem sie das Gewohnte und Alltägliche verlassen.
7. Internationalität:
Pfadfinder*innen gibt es auf allen Kontinenten. Die Pfadfinder*innen sind mit 41 Millionen Kindern und Jugendlichen die größte Jugendbewegung der Welt. Es besteht die Möglichkeit, auf internationale Zeltlager zu fahren oder Gruppen in anderen Ländern zu besuchen und Partnerschaften aufzubauen. Das Prinzip der Internationalität ist uns sehr wichtig, da wir damit einen Beitrag zum Frieden und zur Völkerverständigung leisten.