Vom Mut jedes Einzelnen – Über 500 Menschen feiern Waldweihnacht in Westerkappeln
Mit 300 Menschen hatten die Pfadfinder bei der Waldweihnacht gerechnet, doch weit mehr fanden am Freitagabend den Weg zum Hof Büscher am Gabelin, um dort von einer großen Luther-Figur in Empfang genommen zu werden. Das Motto der Andacht lautete „Habe Mut“.
Obwohl der Getränkehandel Bansmann-Böhm den Organisatoren in diesem Jahr sogar mehr kostenlose Bänke als in den Vorjahren zur Verfügung stellte, waren lange nicht genug Sitzplätze vorhanden.
Die Waldweihnacht ist und bleibt für viele Westerkappelner der Start in die Weihnachtsfeiertage. So muss sich für Pastorin Vera Gronemann und die Pfadfinder Niklas Tüpker und Lisa Büscher ein unglaubliches Bild geboten haben, als sie von dem kleinen Anhänger, auf dem der weihnachtliche Altar aufgebaut war, zur versammelten Menge sprachen – der ein oder andere hätte sicher nicht den Mut gefunden, vor mehr als 500 Menschen zu sprechen.
Doch gerade das war an diesem Abend das Motto der diesjährigen Waldweihnacht des VCP Westerkappeln Stamm Bonhoeffer. „Habe Mut“ lautete der Appell, den die Pfadfinder an diesem Abend den Besuchern mit auf den Weg gaben.
Mut, so wie auch Luther ihn vor fast 500 Jahren bewies, als er mit seinen 95 Thesen den Ablasshandel verurteilte. Mut, so wie ihn Robert Baden-Powell bewies, als er vor fast 110 Jahren die weltweite Pfadfinderbewegung ins Leben gerufen hat. Mut, so wie ihn Maria und Josef bewiesen, als sie sich auf die beschwerliche Reise nach Bethlehem begaben. Und Mut, so wie ihn jeder einzelne Tag für Tag in zig verschiedenen Situationen aufbringen muss. „Mut ist etwas ganz persönliches“, erklärten die Pfadfinder. Mut ist zu vergeben, Gesicht zu zeigen oder Chancen zu ergreifen.“
Ganz besonders Pastorin Gronemann bewies an diesem Abend Mut, als das Mikrofon kurzzeitig ausfiel. „Wir sind Pfadfinder, wir kommen auch ohne Strom aus“, sagte sie kurzerhand und fuhr fort. So still wie das Publikum war, damit jeder die Sprechenden verstehen konnte, so kraftvoll sangen Groß und Klein bei den vielen Liedern mit, die von befreundeten Pfadfindern auf der Gitarre begleitet wurden.
Nach 30 Minuten war die schöne Andacht, die auf die Weihnachtsfeiertage einstimmen sollte, schon zu Ende. Während es die rinen in das aufgebaute Schwarzzelt zu Tschai und guten Gesprächen zog, machten sich die anderen mit dem kleinen Friedenslicht ermutigt auf den Weg nach Hause und in eine besinnliche Weihnachtszeit.